Fast Eddy’s Blue Band, MET Neckarsulm, 16.9.11 Londoner Blues-Urgewalt
Fast Eddy’s Blue Band begeistert das MET-Publikum
Der kleine Rahmen täuscht gewaltig: Was die vier Stuttgarter Musiker der Fast Eddy’s Blue Band da in der Ecke im Saalbau produzierten, hatte sehr viel Qualität und reicht auch für weit größere Bühnen. Zu bestaunen gab es im seit langem ausverkauften Konzert einen Blues-Rock-Mix aus Eigenem und Klassikern von Robert Cray, J.J. Cale oder Willie Dixon. Viel Ausstrahlung besitzt der Sänger dieser Formation, die aus Paris zum kleinen Clubkonzert angereist war: Eddy Wilkinson, aus London stammend und mit einer Reibeisenstimme à la Joe Cocker gesegnet, die allen Songs seinen Stempel aufdrücken. Aber auch in Gestik und Mimik erinnert er an seinen Landsmann aus Sheffield und es dauert nur wenige Minuten, bis er damit und mit seiner Stimme die Zuhörer in seinen Bann zieht. Ein Song der Robert Cray Band oder von Willie Dixon und es ist klar, dass dies kein eintöniger langsamer Bluesabend wird. Viel Tempo und Dynamik produzieren Matthias Kehrle an den Drums und Michael Walter am Bass. Dazu kommt mit Paul Lawall ein Ausnahmegitarrist, dessen virtuose Soli immer wieder zwischendurch für Applaus sorgen. Und so kommen die vier zunehmend in Spiellaune im kleinen Neckarsulmer Club, wo sie näher als anderswo an den Zuschauern sind. „We play for Greece“ witzelt Wilkinson nach ein paar Stücken, der mit Londoner Slang viel Sinn für schwarzen Humor verrät. Und er bringt nicht nur schätzungsweise zwei Zentner sondern auch sehr viel Ausdruck und Stimmgewalt auf die Waage. Showtalent hat der englische Frontmann ohnehin, und so verwandelt er den Saalbau in einen kleinen Hexenkessel. Drei Zugaben müssen noch sein, bis man Fast Eddy von der kleinen Bühne lässt. „Come to Mama” und “One Mistake” von Wilkinson selbst. Standing Ovations am Ende und viel Lob von Clubchef Jörg Seeberger, der demnächst selbst in der Region mit seinem Trio auf Tour geht.
Info: Fast Eddy’s Blue Band wurde 1990 von dem aus London stammenden Eddy Wilkinson gegründet. Seit dieser Zeit enstanden drei Studioalben und eine Live-CD, zuletzt wurde das Album „Blues Club“ veröffentlicht. Die Band spielt eine Mischung aus Blues und Rock mit leichten Funkeinflüssen und trat in wechselnder Besetzung u.a. auf dem Jazzfestival Montreux und anderen namhaften europäischen Festivals auf. de